Ramie, auch Chinagras genannt gehört neben Baumwolle und Leinen zu den ältesten Pflanzenfasern und wird schon seit 3000 Jahren als Kulturpflanze in China angebaut. Die Ramiepflanze gehört zur Familie der Nesselgewächse, die dem Leinen ähnelt, aber etwas aufwändiger in der Herstellung ist. Das Hauptangebiet ist Asien bzw. China mit etwa 90% der Weltproduktion. Trotzdem wird Ramie bisher nur in unbedeutenden Mengen gewonnen.
Ein großer Vorteil der anspruchslosen Pflanze ist, daß sie 5-8 Mal im Jahr geerntet werden kann und völlig ohne Pestizide auskommt. Sie benötigt keine Bewässerung und ist resistent gegen Schädlinge. Eine Pflanze wird bis zu 2 Meter hoch und liefert ca. zwanzig Jahre lang Fasern aus reiner Zellulose. Auch das Bleichen der feinen, von Natur aus schneeweißen, Faser mit umweltschädlichen Substanzen entfällt. Die hochwertigen reißfesten Ramiefasern sind ca. zweimal dicker als Leinen- und Hanffasern und ca. achtmal stärker als hochwertige Baumwollfasern. Nach dem Ablösen der Rinde bzw. Entholzung der Pflanze gelangt man an die darunterliegenden Bastfasern. Danach müssen durch Kochen in einer Lauge noch in den Fasern enthaltene, aber unerwünschte gummiartige Stoffe entfernt werden. Danach können sie zu den derzeit feinsten am Markt erhältlichen Garnen aus Bastfasern gesponnen werden.
Die Reißfestigkeit dieser Garne ist deutlich stärker als Garne aus Baumwollfasern. Textilien aus Ramie besitzen einen schönen seidigen Glanz, sind sehr hochwertig, stabil und widerstandsfähig. In Mischungen mit anderen Garnen erhöhen sie Glanz und Reißfestigkeit dieser Stoffe. Ramie ist sehr saugfähig und sorgt für ein gutes Trageklima bei hohen Temperaturen. Es ist daher gut geeignet für z.B. Hemden und Blusen. Ramie ist jedoch nicht elastisch.
Im Shop finden Sie Ramiemischungen mit Bambus und Baumwolle.
